Was ist das Bobath-Konzept?
Das Bobath-Konzept basiert auf der Ausführung normaler Bewegung und Bewegungsmuster, sowie Haltungskontrollmechanismen.
Als normale Bewegung wird das adäquate Zusammenspiel von Koordination (Gleichgewicht), Sensorik (Spürsinn) und Motorik (Bewegungsausführung) als Antwort auf einen äußeren Reiz oder ein inneres Bedürfnis angesehen.
Wann und wie wird das Bobath-Konzept eingesetzt?
Bewegungsmuster und Haltungskontrollmechanismen können durch Erkrankungen oder Läsionen des Zentralnervensystems, wie z.B. nach einem Schlaganfall oder bei Multipler Sklerose, gestört oder blockiert sein.
Ziel des Bobath-Konzeptes in der Ergotherapie ist die Optimierung oder Wiederherstellung normaler Bewegungsmuster, durch Verbesserung der Haltungskontrolle und einzelner, zielgerichteter Bewegungen.
Das Zentralnervensystem koordiniert über komplexe Schaltkreise die Anpassung von Bewegungsmustern und Haltungskontrollmechanismen zur Ausführung gewünschter Bewegungen.
Dieser komplexe Anpassungsprozess kann in der Ergotherapie mit Hilfe des Bobath-Konzeptes gezielt trainiert werden.
Der Anpassungsprozess erfordert das adäquate Zusammenspiel der folgenden Aspekte, welche in der ergotherapeutischen Behandlung mit dem Patienten individuell beübt werden.
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Die verschiedenen Aspekte des Bobath-Konzeptes
Der Muskeltonus (Anspannungslevel innerhalb eines Muskels) passt sich, je nach Anforderung der auszuführenden Bewegung, an.
Ist dieser, physiologisch automatisch ablaufende, Prozess gestört oder blockiert, wird Ihr Therapeut gemeinsam mit Ihnen in der Therapie am adäquaten Maß von An- und Entspannung in den betroffenen Muskelgruppen arbeiten, um wieder eine normale Bewegung ausführen zu können.
Einzelne, zielgerichtete Bewegungen und Gleichgewicht können nur dann korrekt erfolgen, wenn ein harmonisches Zusammenspiel zwischen einzelnen Muskeln, die für die Ausführung der gewünschten Bewegung benötigt werden, herrscht.
Gleichgewicht und Gleichgewichtsreaktionen bilden die Grundlage für Bewegungsausführungen gegen die Schwerkraft.
Diese Grundlage kann nach einem Schlaganfall häufig gestört oder blockiert sein.
Eine kontrollierte Bewegungsausführung benötigt ein adäquates Zusammenspiel von Knochen, Bändern und Muskulatur
Kognitive Planung der auszuführenden Bewegung – Antizipation
Bevor eine Bewegung ausgeführt wird, muss sie vorab im Kopf geplant und vorbereitet werden. Das Ziel der Bewegung soll stets bewusst sein.
Ihr Therapeut wird Sie bei der Bewegungsplanung unterstützen.
Anbahnen und Ermöglichen einer normalen Bewegung durch Interaktion zwischen Patienten und Therapeut – Fazilitation
Wir als Therapeuten vermitteln Ihnen, über gezielte Berührungsreize, die Ausführung einer normalen Bewegung.